Abschlussschwäche erneut der Knackpunkt - Topal macht den Unterschied
Dem TSV Kleinsachsenheim wurde die Saisoneröffnung gründlich verdorben. Beim Auftaktspiel der Kreisliga B5 unterlag man dem TSV Großglattbach mit 0:2.
Der Rahmen passte eigentlich perfekt. Große Saisoneröffnung mit Guggenmusik, viele Zuschauer und tolles Spätsommerwetter. Nur der sportliche Erfolg blieb am vergangenen Sonntag aus. Die Kleinsachsenheimer begannen gegen den Vizemeister der letzten Saison motiviert und konzentriert.
Bereits nach fünf Minuten hatte Benjamin Weselan den Führungstreffer für die Gastgeber auf dem Fuß. Tony Schreiber hatte ihn mit einem steilen Pass toll in Szene gesetzt, doch anstatt direkt abzuschließen, machte Weselan einen Haken zu viel und sein Schuss wurde abgeblockt. Nur wenige Minuten später krachte der Ball an die Latte des Großglattbacher Gehäuses. TSV-Kapitän Michael Hörer hatte drei Mann umkurvt und abgezogen. Von der Latte sprang der Ball zurück ins Feld. Als Erster am Ball war Michael Majer, der aber aus wenigen Metern am leeren Tor vorbeischoss.
Vielen Zuschauern schwante bereits Böses, war man doch in der letzten Saison schon oft an der mangelnden Kaltschnäuzigkeit im Abschluss gescheitert. Jedoch kam von Großglattbach bis zu diesem Zeitpunkt nicht allzu viel. Zu durchsichtig gestalteten die Gäste ihre Offensivaktionen. Lange Bälle auf Spielertrainer Güngör Topal prägten das Großglattbacher Angriffsspiel. Topal hatte aber einen ganz schweren Stand. Kleinsachsenheims Trainer Jochen Folk hatte Sascha Wendler die Aufgabe gegeben, ihn aus dem Spiel zu nehmen was ihm über die 90 Minuten fast immer gelang. Wie brandgefährlich der wendige Angreifer ist, zeigte er jedoch in der 30. Spielminute. Auf der rechten Außenbahn vernaschte er Dennis Kusterer, zog nach innen und bediente Okan Ilhan, der überlegt zum 0:1 einschob. Mit der ersten richtigen Torchance ging Großglattbach in Führung, da die einzige Möglichkeit konsequent genutzt wurde.
Zehn Minuten nach der Pause brachte Folk mit Michael Kopp und Jens Bayerdörfer zwei frische Offensivkräfte. Bayerdörfer fügte sich gleich blendend ein. Er setzte sich stark auf rechts gegen zwei Gegenspieler durch und legte Schreiber ab. Der hatte am Elfmeterpunkt gelauert und die Zuschauer hatten bereits den Torschrei auf den Lippen. Die Direktabnahme von Schreiber flog jedoch deutlich über das Tor, so blieb es beim 0:1 Rückstand.
Gegen die nun weit aufgerückten Kleinsachsenheimer kam Großglattbach zu einigen Konterchancen. Die Entscheidung hätte schon viel früher fallen können, wäre nicht bei Kleinsachsenheim ein Jens Schindler in bestechender Form im Tor gestanden. Drei Mal klärte er mit überragenden Paraden und Reflexen gegen die vor ihm auftauchenden Gäste. So hielt er sein Team im Spiel und hätte in der 70 Minute fast den Ausgleich bejubeln können. Ein von Bayerdörfer getretener Freistoß wurde von der Mauer abgefälscht und landete vor den Füßen von Kopp. Der stand frei vor dem Tor, schloss aber überhastet ab und schoss am Tor vorbei.
So kam es wie es kommen musste. Topal wurde bei einem Konter auf die Reise geschickt und schloss eiskalt zum 0:2 ab. Mit dieser Niederlage ist der Absteiger aus Kleinsachsenheim schlecht in die Saison gestartet. Am kommenden Sonntag kann man aber bei einem erneuten Heimspiel gegen den TSV Unterriexingen Wiedergutmachung betreiben. Dazu muss jedoch die Abschlussschwäche ausgemerzt werden, sonst kann Kleinsachsenheim in dieser Saison seiner Mitfavoritenrolle nicht gerecht werden. (db)
Torfolge: 0:1 Okan Ilhan (30.), 0:2 Güngör Topal (75.)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Stefan Schweizer